søndag den 29. juni 2014

Beyond Beyond - Johan und der Federkönig.

Im frühen Frühjahr sah ich einen Vorfilm von des dänischen Films Beyond Beyond - Johan und der Federkönig von Esben Toft Jacobsen und ich dachte, diesen Film muss ich mit Lara sehen. 

Im Film treffen wir der Hasenjungen Johan, der sich mit seinem Vater auf einen Kutter auf dem Meer vor dem Federkönig versteckt. Der Federkönig hat einige Jahren vorher Johans Mutter in sein Reich entführt, denn dieser entscheidet wann Hasen sterben müssen. 
Johan dagegen möchte gerne der Federkönig finden, denn er will seine Mutter finden, egal was alle Regeln sagen.


Die Jahren hindurch habe ich oft nach Möglichkeiten Aussicht gehalten, um eine art gemeinsames "Lebensgepäck" für Lara zu finden. Gute Erzählungen, Gedanken, Bücher und Filme, die zu Gesprächen und einen Platz in der Seele führen könnten. Etwas, das sie gebrauchen konnte, wenn Roses Tod irgendwann in der Zukunft näher kommen würde.

An Karfreitag kam die Zeit und die Möglichkeit, und Jacob blieb zuhause bei Rose und wir konnten los ins Kino. 
Die Zeit in ihrer eigenartiger Art und Weise hat die letzten Tagen von Roses Leben anders gestaltet und das Zukunftsgepäck von Lara mussten wir viel schneller aufmachen, als wir es gedacht hatten. 

Die Tagen nach dem Film haben wir über viele Fragen geredet: Was war mit dem Seemann und hat Johan seine Mutter gefunden und was dann? Und findet man die, die man kennt, die gestorben sind? Weshalb wollte er alles ändern? Aber es ist ja gut, dass er die anderen Hasen zu denen gebracht hat, die schon gestorben waren. 
So viele Fragen und man wird ja nie fertig!


Aber Kinder sollen doch nicht solche Filme anschauen?
Wenn das Thema so fein behandelt wird. Wenn es zu den Herzen von Kindern wie auch von Erwachsenen und zu die Fantasie so fein spricht. Wenn der Film so viele Fragen in der Welt erstellen kann und man kann es aushalten wieder zurückzugehen, dann finde ich, sollen sie es mit uns Eltern anschauen. 
Egal ob wir wollen oder nicht, dann wohnen die Fragen in unseren Kinder. Und sie brauchen so sehr, dass wir es wagen mit ihnen darüber zu reden. 



Verschiedene Trauertage.

Tage voller praktischer Aufgaben. 
Rose schön ankleiden und ihr Bett schön machen. Beerdigung arrangieren. 
Leute anrufen: sie ist gestorben.
Einzelgrab oder Familiengrab?
Wie kann ich das entscheiden? Wir sollen doch noch lange leben!
Urne oder Sarg?

Wie geht es mit Euch? Was ist mit Lara? Es muss für Euch schwierig sein...
Hmm jaaa... es geht.
Hmm jaaa... wir sind nicht auseinander gefallen. Ich bin nicht kaputt gegangen.
Und doch bin ich.
Leer.
Ruhelos.
Was ist jetzt?
Ballanciere.
Ich kann mich auch über etwas freuen.
Und ich weine.
Und bin müde. 
Und wünsche mir, ich könnte verschwinden. Aber ich muss bleiben. 
- Mama, wenn ich in der Himmel komme, dann möchte ich mit Rose spielen. 


Heute ist der bester Platz unter meinem Bettdecken.
Weil ich Rose vermisse und die Trauer presst und will ihren Platz haben.
Weil es hier Leere und Ruhelosigkeit gibt. Und irgendwas in mir will etwas, aber was?
Jetzt kommt Lara nach Hause und wir können die Zeit irgendwie rumbringen. Wir gehen ins Kino und der Tag ist vorbei und wir können schlafen gehen.

Herzschlag

Vielen fragen: Was ist mit Rose passiert? 
Weshalb ist sie gestorben?

Völlig ehrlich, ohne etwas zu verdrängen,
dann glaube ich, dass Rose Müde wurde.

Ihr Herz konnte nicht weiter und sie durfte, in allerfeinste Weise, in meinen Armen einschlafen. 
Bewusst, klar im Kopf und ihr Blick an uns gerichtet.
Der Name ihrer geliebte Schwester Lara auf ihre Lippen, Pappa bei ihr, Oma und Opa waren auch da und sie war von uns allen geliebt.


Was kann ich mir als Mutter eines sterbendes Kindes mehr vom Leben wünschen? Das Kind an meinen Herzen sitzend, wenn es von hier weg muss.
So wie ich es auch getragen habe, als es auf diese Welt kam? 

Als sterbendes Kind: dort zu liegen und die selben Herzschläge deines Mutters in deinen Ohren zu haben, wie du sie als allererstes gehört hast, als du in diese Welt gerufen wurde.
Bevor ein einziger Mensch davon wusste?


Als Sterbender, in deiner allerletzten Minuten von der Liebe deiner Geliebten umringt zu werden: Eine unveränderte Liebe die überall rund um Dich her war. 
Diese Liebe hat sie immer in den Armen  gehalten und hat sie getragen. Hat sie auf die Welt gebracht. 
Zum Trotz.
Aber diese Liebe stellte sie auch frei und ließ sie gehen.

Rose wurde Müde. 
Und man darf Müde werden.
Müde nach langen Tagen mit harter Arbeit.
Müde und vom Leben Satt.
Auch wenn es wenige Tagen waren,
dann waren es auch viele!

onsdag den 25. juni 2014

Google und Grabsteine

Es gibt welsche die Sonntag Abend Zalando googelen, ich googele Grabsteine.

Es gibt sie in teure und billige Ausgaben. Nettosteine z.B!
Es gibt sie mit Gravierungen und wunderschöne farbige Glasmosaikken. Mit Vögel, Kreuz und Rosen. Man kann Bilder haben. Es gibt sie gross und klein. Natur und Glasur.
Man kann sie mit QR-Coden haben, mit und ohne Werbung im qr-Inhalt.
Man kann sicher auch selber einen Stein am Meer finden.
Mein Schwiegervater würde lieben einen in sein Garten zu finden...

Es gibt sie mit Platz für einen Name oder für merere...
Ist es Verdrängung, wenn man nicht überschauen kann, ob wir Platz für die ganze Familie an den Grabstein unseres jüngste Tochters wollen? Wie wir auch nicht überschauen konten, einen Familiengrab zu kaufen.

In Jylland kann man secondhand Grabsteine kaufen. Der Umwelt zuliebe. Ich finde, dass es irgendwie einen Sinn gibt. Mehr als wenn die alte Grabsteine als Schotter in einen lokalen Gehweg enden würden.

Sie werden von Granit aus Skandinavien, Bornholm, China und Indien gemacht. Es gibt Paradisgranit! Es gibt Granit die in Skandinavien ausgewonnen wird und die ganze Weg nach China gefrachtet wird, um dort zum Grabsteine verarbeitet werden und wieder zurück geschickt. 
Reisen ist leben, schrieb H. C. Andersen.


lørdag den 21. juni 2014

Tagen die einander durchqueren

Nun sind zwei besondere Tagen auf einander zugestossen, und wir schauen zurück und begrüssen noch einmal was wir durchlebten.

Heute, am 20. Juni, in die frühen Stunden, als die Nacht sich in den Tag verwandelte, war ich in den Nacht in Juni 2011 zurückwo die Minuten und die Stunden sich wie Schnecken bewegt haben. 
In der Nacht wo ich die irsinnigste Grenze überschritten habe und einen Freundin schrieb: ich glaube mein Kind kann wegen dieses sterben. 

In der Morgen wo kein magisches Denken geholfen hat. Wo es mir nicht geling, die Ärzte schneller durch Kopenhagen zu Rigshospitalet zu bringen. Denn die Kraft des Denkens hat die Verkehrsampeln nicht dazu bringen können, Farben zu weckseln, 
Wo das was andere bevor mir gesagt haben, Sinn gab - aber eigentlich erlebt man es selten: dass die Zeit stehen blieb. 
Ganz ohne Bewegung. 

Und ich versuchte sie wieder im Gang zu setzen.
Versuchte die Zeigern schnell der 7'er vorbei und ganz zum 8, damit sie mein Kind retten konnten. 
Aber Nichts schien zu geschehen.
Alles wurde leise und Nichts hat geantwortet. 
Es gab Nichts in der Leere wo ich lautlos geruften habe. 
Jemand hat Wolle in mein Mund gestopft und die Lauten waren verschwunden und nicht zu hören. 
Mein Kind stirbt.
Mach irgendwas.
Stirbt sei wegen dies?
Sie ist so blau? Viel zu blau.


Und der Film ist aus die Spule gefallen....slirprrhrr slirprrhrr slirprrhrr. Und jemand hat sie wieder reingelegt. Jemand hat die Zeit wieder in Bewegung gesetz. Man hat wieder hören können. 
Jemand hat gerufen: das Kind muss ventiliert werden!
Und fort war sie, wurde zur Intensivstation gebracht. Hat mich in den Augen geschaut. Was geschieht?
Aus ihren Mund kam nichts.

Das Leben in ihren Augen war noch da. So voller Angst. 
Mama! Was ist?
Dann ist sie hinter den Glastür verschwunden.
Und sie brachten uns Bescheid, dass Rose einen Herzstillstand erlitten hatte. Und wir starben. 
Und die Klarheit in ihren Augen war weg.  Und langer langer Zeit verblieb sie unklar

Das Leben mussten wir wieder hervorgraben. 
Einen Bissen nach den anderen müssten wir miteinander dieser enormer Elefant essen. 
Und der Herzstillstand und das was folgte war so.... so.... ganz anders... so... so....

*     *     *

Morgen sind es 2 Monaten her seit Rose gestorben ist, auch deshalb wandern die Gedanken herum.
Dies mal ist sie ganz gestorben. Ohne wieder in das Leben hineinzutreten.

Ganz anders. 
Es war einen Tod voller Frieden, Ruhe und Liebe.
Einen Tod, wo wir Rose erreichen konnten uns sie bis zum letzter Minute folgen konnten. 
Auge zur Auge, Herz zur Herz, einen Kuss an ihren Stirn, einen Hand um ihre Hand herum.
Wir alle 4 miteinander. So voller Trauer. 
Jetzt ist es. Und wir wissen es. Du warst so tüchtig. Wir lieben dich. Und bis zum letzt war sie bei uns mit einen klaren Blick. 

Und dann war sie weg. 
Einen Schritt hat sie zur Seite genommen.
Im Tal der Finsternis.
Wir sahen nicht, wer sie abgeholt hat oder ob sie selber gegangen ist. 
Auf den Weg zum Sommerfeld, wo sie sich zum schlafen gelegt hat und wo die Sonne nicht brennt. 
Wo die Eksistenz einen anderen Form in einen anderen Zeit hat. Wo sie getragen wird, wenn wir sie nicht länger erreichen können um sie zu tragen.
Wo wir sie vermissen, aber sie selber merkt die Sehnsucht nicht, weil die Zeit nicht ist.

Daher, heute und morgen sind Tagen wo Roses Leben und Tod einander über Zeit durchqueren: Das Herzstillstand mit Chaos und Horror 3 Jahren her und der Tod im Frieden 2 Monaten her.
Tagen die im Gegensatz zu einander stehen.

Morgen werde ich Rose eine Blume bringen. 

fredag den 13. juni 2014

Moving on


Ich möchte gerne dieser kleiner Film mit euch teilen: Moving on, von Ainslie Henderson.
Ein kleiner Meisterwerk über Trauer und Loslassen.

mandag den 9. juni 2014

Der Gefühl vom Verlust

Als ich unser erste Tochter zur Welt brachte, habe ich sie als erstes gesagt: "Es war gut, dass du gekommen bist”.
Am selben Abend war ich so voller Babygeruch, Eindrücke, Seidenhaut, Freude, Überwältigung, Ehrfurcht, Grossartigkeit. 
Und von einen Punkt tief in meine Seele war es mir klar, dass wenn ich sie jetzt verlieren würde.... wäre ihre Leben, obwohl kurz, immer noch sinnvoll gewesen. 

Als wir unser zweites Kind bekommen haben, habe ich es auch gesagt. Und es kam vom selben Ort in mir. 
Aber mit viel Unruhe, denn zu welsches Leben haben wir sie Eingeladen? In vielen Weisen war sie hier auf Trotz.

Unterwegs im Leben mit ihr, habe ich halt nicht dieses finden können, dass egal ob sie jetz kurz oder lang hier wäre, würde es einen Sinn geben dass sie hier war....

Es ist schwierig zu verstehen, dass ein Kind am Rande der Grabe geboren wird. Es ist schwierig den ganzen Füllstof vorbeizusehen, wenn du mitten drinn stehst, mitten in all das was um sie herum war. Am schwierigsten war es, dass sie als 3-Jährige wieder ganz von vorne anfangen musste.

Ich habe nicht irgendwie Schuldgefühle oder schäme mich, dass die Gefühle gegenüber meine jüngste Tochter komplizierter sind als die gegenüber meine älteste Tochter. 
Es ist ein Erkennen, dass das Zusammenleben mit unser wunderbaren Tochter auch viele dunkle Schatten hatte.

Aber gerade heute, und sicher hat mir dabei Gesprächen mit Freunden und die Bilder dazu beigetragen, gerade heute, in der Abenddämmerung und für einen Augenblick war ich dort an diese Stelle: dort wo es OK war. 
Für einen Augenblick hat es Sinn gegeben und ja, es war gut, dass sie hier war.

Vielleicht erste kleine Schritt im Richtung einer Herzenüberzeugung und einen Gefühl dass das Leben ihrer wirklich Recht und Würdig war. 
Dieses Gefühl die beim ersten so viel leichter ist!

Ein Fotografie von ein Todes Kind

Gestern habe ich ein Foto von Rose gesehen.
Ihre geschlossenen Augen und die Nase.
Das eine Auge war wegen das Licht verschwommen,
das andere war ganz deutlich.
Ganz, ganz nahe wurde es aufgenommen.
Ihre feine lange Augenwimpern. 
Kleine Farbnuancen und farblichen Unterschieden im Haut.
So hübsch ist sie auf dieses Bild.
Ich habe Lust ihre Backen zu streicheln.
Sie zu küssen.

Aber, wenn jetzt andere Menschen dieses Bild sehen... 
Werden sie dann auch finden, dass sie hübsch ist?
Oder werden sie sich zurückziehen?
Denn das Leben hat sie auf das Foto verlassen...

Nun, ich bin ihre Mama.

Und ich sehe viel mehr als der Tod in dieses Bild.